Am 07.04.2023 begann mein Trip nach Uganda und ich war voller Vorfreude das Land, die Menschen vor Ort und unsere Reisegruppe kennenzulernen.
Unsere Gruppe hatte sich zwar im Vorfeld getroffen, aber in einem einzelnen Termin lernt man die Menschen noch nicht kennen. Man sammelt ein paar Eindrücke, aber richtig einlassen kann man sich erst nach ein paar Tagen. Das hat aber super geklappt und wir hatten eine tolle Gemeinschaft.
Ich bin mit nicht allzu viel Erwarten an die Reise herangegangen, stattdessen habe ich das alles auf mich zukommen lassen. Es war eine unglaubliche Reise, die ich immer in Erinnerung behalten werde und es wird auch wohl nicht meine letzte Reise nach Uganda gewesen sein. Dies haben alle Menschen aus meinem Umfeld gesagt, als ich ihnen von meinen Erfahrungen erzählt habe. Sie sagten, man könne ein richtiges Leuchten in meinen Augen sehen. Und während ich das so schreibe und an all die Bilder und Erinnerungen denke, kommen mir Tränen, weil irgendwie ein Gefühl von Heimweh in mir hochkommt. Ich habe das schon ein paar Mal mehr erlebt, nachdem ich mir Videos und Bilder in meinem Handy angeschaut habe.
Ich war in einer völlig anderen Welt und nichts hat mich an meinen Beruf als Steuerberater und der ständigen Erreichbarkeit und Diskussionen mit Mandanten und dem Finanzamt erinnert. Ich war völlig in diese Welt eingetaucht und habe mich ihr hingegeben. Diese Freundlichkeit und Dankbarkeit aller Menschen Groß und Klein, das gibt einem so viel. Das kann man gar nicht in Worte fassen. Und dann dieser Blick morgens von der Terrasse des Kinderheims über das weite Land - einfach nur herrlich.
Leider wird es abends sehr schnell dunkel, sonst hätte ich mich gern auf die Terrasse mit einem Glas Rotwein gesetzt, Musik gehört und einfach das Leben genossen. Einfach unbeschreiblich.
Auch die körperliche Arbeit vor Ort, die im totalen Gegensatz zu meinem Bürojob in Deutschland stand, hat mir nichts ausgemacht, sondern mich einfach mit viel Freude und Glück erfüllt. Denn ich konnte so direkt den Menschen Hilfe geben, die sie brauchen. Man hat sich selbst dort einfach mit dem, was man kann, eingebracht, und die Kinder und Erwachsenen haben es mit so viel Liebe und Freude gedankt. Auch das Zusammenarbeiten mit jungen Menschen auf der Baustelle, die sich für ihr Studium oder als Freelancer was dazu verdienten, hat einfach nur Spaß gemacht. Wir haben uns viel über die jeweiligen Länder ausgetauscht und über das Privatleben. Ich wurde viel nach meinen Kindern, meinem Job und Freunden gefragt und nach deutschen Autos und natürlich Fußball. Manchmal gab es ein paar Verständigungsprobleme aufgrund meiner nicht so ausgeprägten Englischkenntnisse, aber wir haben uns immer irgendwie verständigen können.
Ich vermisse auch diese Konversationen, weil es einfach ganz andere Gespräche sind als hier in Deutschland. Es geht mehr um den Menschen und seinen Mitmenschen als um Politik, Steuern, Wohlstand.
Ich bin zwar kein gläubiger Mensch, aber die Gottesdienste, die ich mitfeiern durfte, haben mich berührt und gezeigt, dass man auch anders, viel freudiger und lebendiger Gottesdienst feiern kann als ich es aus meiner Zeit als Katholik kenne. Das hatte immer etwas mit Ehrfurcht und auf eine gewisse Weise Art und Weise mit Gehorsam zu tun. Für mich wirkte das in der katholischen Kirche alles statisch und festgezurrt. Man wusste immer, was kommt. Das war aber in Uganda ganz anders. Es wurde viel getanzt, geklatscht, gesungen und gelacht. Eine große Party als Dank für Gottes Werk. Das macht schon was mit einem und regt zum Nachdenken an.
Ein weiteres Highlight war unser Ausflug in den National Park. Zwar lag eine lange und anstrengende Anfahrt vor uns, aber als wir dort ankamen und die Landschaft sowie die Tiere wie Giraffen, Elefanten, Affen, Antilopen und gar einige Löwinnen mit ihren Jungen in freier Wildbahn sehen konnten, wurden wir fürstlich belohnt. Ein unvergesslicher Anblick die Tiere frei zu sehen und nicht in einem eingezäunten Bereich. Und dann hatten wir auch noch Bekanntschaft mit einem Elefanten gemacht, der sich uns in den Weg gestellt hatte. Zum Glück konnte Tom ihn mit Motorengeräuschen überzeugen, dass wir stärker sind und er zog dann rechts an uns vorbei. Ein atemberaubender Moment. Danach haben wir noch eine Floßfahrt auf dem Nil gemacht und waren noch bei gigantischen Wasserfällen. Auch eine unglaubliche Kulisse, die wir wie überall für Selfies und Gruppenfotos nutzten. Mit diesen Bildern im Gepäck und trotz einer kleinen Panne auf der langen Rückreise zum Schlafquartier war dies ein gelungener und unvergesslicher Ausflug.
Zu guter Letzt möchte ich mich bei meinen neuen Freunden aus unserer Reisegruppe bedanken, denn ihr habt es mir sehr leicht gemacht, mich in der Gruppe zurecht zu finden und mich mit einzubringen, vielleicht auch aufgrund eurer finanziellen Abhängigkeit von mir als Kassenwart (Nein Scherz!). Nein, wirklich es war ein unglaubliches Gefühl von Gemeinschaft und Nächstenliebe.
Des Weiteren habt ihr mir einen unbeschreiblichen Geburtstag beschert, den ich auch nicht vergessen werde. Ich bin froh, glücklich und dankbar, diesen mit euch in Uganda gefeiert zu haben. Ich hoffe, dass wir nochmal ein Wiedersehenstreffen machen, um uns wiederzusehen. Wir waren eine tolle Truppe. Es hat einfach nur riesig Spaß und Bock gemacht. Danke!!!
Auch euch Jimmy und Janna dafür, dass ich diese tolle Erfahrung in meinem Leben machen durfte und ich werde euch sicherlich nochmal begleiten.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber am besten man macht sich selbst ein Bild und begleitet Jimmy und seine Truppe nach Uganda, um das Ganze live zu erleben.
Liebe Grüße
Lars, der Steuerberater